[Video] Digitales Kalibrierzertifikat: Die geplante Standardisierung

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Die PTB arbeitet derzeit an der Festigung eines Standards für ein digitales Kalibrierzertifikat.

Diese Arbeiten sind aktuell soweit fortgeschritten, dass die PTB in Braunschweig, Anfang Juni, einen Workshop zum aktuellen Stand veranstaltet hatte.

Hier wurde der aktuelle Stand des Standards vorgestellt und es wurde über offene Probleme diskutiert.

Sie können aktuell davon ausgehen, dass wenn der Standard erst einmal final verabschiedet ist, recht schnell eine große Umsetzung stattfinden wird.

Das digitale Kalibrierzertifikat wird die heutige Form des Kalibrierzertifikats in kurzer Zeit ersetzen. Dafür spricht vieles.

Wir möchten uns für dieses Video bei Herrn Maik Stotz von Stotz-Software recht herzlich bedanken.

Das Video beantwortet folgende Fragen:

  1. Wie funktioniert das digitale Kalibrierzertifikat?
  2. Wie ist ein digitales Kalibrierzertifikat aufgebaut?
  3. Was müssen Sie für Ihr Kalibrierlabor beachten?

Was ist ein digitales Kalibrierzertifikat?

Ein digitales Kalibrierzertifikat ist ein vollständig, maschinenlesbares Zertifikat.

Ein Kalibrierzertifikat, welches in einem bestimmten Datenformat vorliegt und der von Ihrer Kalibriersoftware vollständig verstanden wird.

Damit ist klar: Ein digitales Kalibrierzertifikat ist nicht nur einfach ein PDF-Dokument oder ein eingescanntes Zertifikat.

Im Vordergrund steht die maschinelle Les- und Auswertbarkeit.

Außerdem wird das digitale Kalibrierzertifikat Einzelmessdaten enthalten. Sprich, auch für extern kalibrierte Geräte werden Sie zukünftig Einzelmessdaten erhalten. Diese werden Sie auch in Ihre Datenbank übertragen können.

Des Weiteren dient das digitale Kalibrierzertifikat zur fehlerfreien und sicheren Datenübertragung. Dadurch werden alle Daten in digitaler Form übermittelt. Die Fehlerquote wird dadurch sehr gering und die Arbeitseffizienz wird deutlich ansteigen.

Eine sichere und zuverlässige digitale Signatur sorgt dafür, dass nicht einfach Änderungen am Zertifikat vorgenommen werden können.

Ganz wichtig: Der analoge Kalibrierschein, sprich das Papier, wird auch Teil des digitalen Kalibrierscheins sein.

Wie ist ein digitales Kalibrierzertifikat aufgebaut?

Ein digitales Kalibrierzertifikat wird folgendermaßen erzeugt:

Erzeugung eines digitalen Kalibrierzertifikats
Grafik von Stotz-Software

Beachten wir die Grafik fällt eines auf: Es gibt keinen Medienbruch mehr.

Das Einscannen oder Ausdrucken entfällt komplett. Sie können alle Kalibrierdaten ohne großen Aufwand in Ihre Datenbank übertragen

Im Grunde ist ein digitaler Kalibrierschein nichts anderes als eine XML-Datei, welche digital signiert ist.

Diese XML-Datei wird folgende Einzelbereiche enthalten:

  1. Administrativer Bereich: Wer hat wann welche Kalibrierung durchgeführt? Wann ist das Gerät wieder zur Kalibrierung fällig? Diese Daten sind im Standard genau reguliert. Es ist vorgegeben, welche Daten im digitalen Zertifikat stehen müssen.
  2. Ergebnisse der Kalibrierung: Dieser Teil ist nur teilweise reguliert. Individuelle Ergebnisse bzw. Kalibrierdaten können ohne Vorgaben angefügt werden.
  3. Kommentare
  4. Dokument

Was müssen Sie für Ihr Kalibrierlabor beachten?

Eine vollständige Rückführung auf das primäre Normal ist geplant.

Es ist auch geplant, dass alle Prüfmittel eine weltweit eindeutige ID erhalten sollen. Dies wird jedoch in den nächsten Jahren schwierig umzusetzen sein. Für weltweit eindeutige ID’s, muss eine gewisse Infrastruktur zur Verwaltung vorhanden sein.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass das digitale Kalibrierzertifikat komplett kostenlos zur Verfügung stehen soll. Die PTB sieht in dem digitalen Kalibrierzertifikat kein Geschäftsmodell.

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